... oder eine Heimat in der Fremde?

 

fremd bin ich eingezogen unter meine haut
so lässt sich das am anschaulichsten sagen
im spiegel das visavis es bleibt unvertraut
besser so als anders kein grund zu klagen

das hirn vollgepumpt mit sehnsuchtsdrogen
mit chimären die den winter pulverisieren
der blick hat sich den raum zurechtgebogen  
um die tür nicht aus den augen zu verlieren

sitze ich in mir mit dem rücken zur wand  
tu so als hätte es sich zwangsläufig ergeben
die koffer griffbereit den pass in der hand

wie ein schlafgänger im körpereigenen haus
keine ahnung wer mich treibt so zu leben
ich weiß nur eins fremd zieh ich wieder aus

(Christoph W. Bauer)

 

(Zafra, Extremadura, Vorabend Aufbruch "Via de la Plata", 2.Caminostart / Mai 2013)

 

 

 

                                

 

Heimat ist dort, wo jene Menschen sind, die man liebt, so sagt man.

Hamburg ist okay. Doch Indien ist einfach nur Ferne. Fremde. Noch.