...seit Monaten zum ersten Mal.

Das hab' ich mir erkämpft. Und es war nicht leicht.

Notarzt am Samstag, da nichts mehr ging.

Klinikum der Seehafenstadt.

Endlich ein Mensch. Nicht nur Arzt. Neues Medikament, deutliche Worte.

Liegen soll ich, ausruhen. Funktioniert nicht. Wir haben Aufträge.

Her mit dem neuen Antibiotikum, hin zur Baustelle. Balken und Bretter schleppen.

 

Spät am Abend brennt mir eine Sicherung durch. Endlich?!

Ich weiß, was mich krank macht.

Diese Zwänge.

Diese Nähe.

Diese Enge.

Dieses Chaos.

All' das wächst immer mehr. Wo es doch fast unmöglich zu sein scheint.

 

Reißleine. Jetzt oder nie! Harte Wahrheiten.

Allein möchte ich sein. Zwei oder drei Tage.

Um mal bei MIR anzukommen.

In MEINEM Leben.

Mit MEINEN Gedanken, Projekten, Zielen und Träumen.

Um mal MEINE Musik zu hören. Zu lesen. Oder auch einfach gar nichts zu tun.

Vielleicht hören dann diese verdammten Schmerzen auf!

Die meine Tage zerstören. Mich in der Nacht alle Dreiviertelstunde aufwecken.

Seit nunmehr fast sieben Wochen...

 

Mir reichts! Meine Grenzen sind schon lange überschritten.

Wut im Bauch, Knäuel im Hirn, Herz verriegelt.

Aus, Ende, Feierabend! Wo bin denn bitte ICH? Hörst Du: ICH! ICH! ICH!

Du hast geschwiegen. Mich mit kindergroßen Augen angeschaut.

Es ist nicht leicht, dann konsequent zu sein. Ich bin's aber geblieben.

Wir werden sehen. Wie es ist bis Mittwochmittag.

Mit der Stille. Der freien Zeit. Der Leere im Haus. Der Ruhe. Und Anspruchslosigkeit.

 

Heute war es gut. Kaum Schmerzen. Viel geschlafen.

Lange Anrufe von zwei Freunden (Peter + Edward).

Zufällig. Doch sicher kein Zufall.

Ich bin ich und möchte es bleiben.

Beide verstehen.

Der auch, den's angeht?

Es ist seine einzige Chance.

Denn sonst...

 

 

Mein Anker

Steck' meine Füße in den Sand
und land' im Asphalt.
Leg' deine Hand mal auf mein Herz,
weil mein Herz ist kalt!

Über den Wolken schwebt ein Traum,
schiebst du sie für mich weg?
Wir spielen Räuber und Gendarm,
denn du kennst mein Versteck!

Weil du schiebst mich an,
wenn ich nicht mehr kann.
Du bist mein Anker,
wenn Wellen und Sturm sich in mir verfangen!

Du stillst meine Neugier,
du stillst meine Lust.
Auf all' meinen Wegen,
hauchst du mir dein Leben
in meine Brust.

 
Du bist in meiner Luft,
in meiner Seele,
wenn alles verpufft,
wenn ich von dir erzähle
über das letzte Mal
über den ersten Drink.
Sieben ist uns're Zahl
und eins ist unser Willen.

Weil du schiebst mich an,
wenn ich nicht mehr kann.
Du bist mein Anker,
wenn Wellen und Sturm sich in mir verfangen!

Du stillst meine Neugier,
du stillst meine Lust.
Auf all meinen Wegen,
hauchst du mir dein Leben
in meine Brust.
Du bist in meiner Luft.

Wer schiebt dich an,
wenn du nicht mehr kannst?
Und wer ist dein Anker
wenn Wellen und Sturm sich in dir verfangen?

 
Wer stillt deine Neugier?
Und wer deine Lust?
Auf all' deinen Wegen,
wer haucht dir das Leben
in deine Brust?
Wer ist in deiner Luft?