Da sind Perioden, in denen es nur darum geht,

sie zu überleben, irgendwie durchzustehen.

Die vergangenen Tage gehören dazu.

Bringen mich an Grenzen.

Was man auszuhalten vermag. Ertragen möchte.

Im Bett verbringe ich diese (Ge)Zeiten.

Von Schmerzenswellen beherrscht.

Minuten dehnen sich zu Stunden.

Stunden zu Tagen. Tage zu Ewigkeiten.

In der vorletzten Rauhnacht träume ich davon.

Nach Nächten unter abgewandten Toten,

mitten unter quirligen Reisenden,

auf einem mahnenden Friedhof,

einigen auf der Suche nach oder mit meinem Sohn,

schwimme ich in der letzten Nacht im Meer.

Am Ufer eine stinkende Raffinerie (Matosinhos?),

mit hämmerndem Lärm, mein Kopf pocht.

Steile Wellen türmen sich immer mehr auf.

Die Kräfte verlassen mich, ich kann nicht mehr,

gehe einfach unter, ohne Zeit für Angst.

Still und friedlich sinke ich der Tiefe entgegen,

während das Licht über mir stetig schwächer wird.

Große Tiere tauchen mit mir hinab,

die geliebten Wale, wunderschöne Medusen.

Es ist, als würden sie mich geleiten, beschützen.

Wahrhaft wundervolle Momente sind es.

Wenn man zu atmen und zu sehen vermag,

wo es im realen Leben doch unmöglich ist.

Wenn es so etwas wie vollkommenes Glück gibt,

so empfinde ich es fernab aller Zeit in der Tiefsee.

Bis ich erwache und die Realität mich einholt.

Traurig bin ich. Wach zu werden.

Allem erneut ausgeliefert zu sein.

Würde man mich fragen,

ob ich zurückkehren möchte -

eine Antwort fiele mir sehr leicht...

 

Die letzte der Rauhnächte steht bevor.

Die wichtigste sei es, so sagt man.

In der noch einmal Tore weit offen stehen,

die sonst fest verschlossen sind.

Und uns Wesen begegnen können,

die wir sonst nicht zu sehen vermögen.

Wer nichts von ihnen weiß (oder wissen will),

dem werden sie niemals erscheinen...

 

 

JENSEITS DER WAND ERKLANG

ihre Stimme.

Eine Wand nur

trennt vom Himmel die Welt.

Aber schrecklich ist's,

denn alle steh'n dort drüben,

und wir können uns nicht seh'n!

 

-Carlos Ramón Jiménez-