Das uralte Haus ist merkwürdig still.

Als habe es Angst, dass ich wieder gehen könnte.

Und eine bleierne Stille in ihm zurücklassen.

Aber das werde ich nicht tun, denn es ist mein Zuhause.

Beschützt mich, umpfängt mich, ist ein Teil von mir,

oder ich von ihm??


Aus dem Schweigen ist Lärm geworden,

denn seit die Küche fast fertig ist, wartet der Flur auf mich.

Vier Etagen, mit einer Treppe, die in den Himmel zu führen scheint.

Besonders, da sie zur Zeit gewissermaßen freischwebend ist.

Alles, was ihr zuvor Halt gab, und die Podeste abdeckte, ist abgerissen.

Denn neues kann nicht entstehen, wenn altes ihm im Weg steht.


Lärm schallt über alle fünf Ebenen. Als ich Verkleidungen entferne.

Jahrhunderte alte Holzwände und Böden erscheinen wieder.

Grüne, weiße, rote hölzerne Paneele und breite Bodendielen.

Eine verschlossene, uralte Kammer öffnet sich.

Unter der Treppe lange verborgen. Und auch in meinem Herzen.


Tränen steigen auf. An 1989 denke ich zurück. Wendezeit.

Auch für mich. 

Von einer kleinen Doppelhaushälfte in Norden wechslen wir

in das große, ehemals prächtige Kaufmannshaus in Emden.

Kinderstimmen in der Halle, Schritte auf den vielen Holzstufen.

Johann (mit dem ich so viele Nächte zu dieser Zeit durchtanzte)

kommt herein und sagt: "Dien Wasserwaag' kannst wegschmieten!"


Ich arbeite viel, baue manchmal nachts. Und lebe!

Bis ein ganz anderer Mann in mein Leben tritt,

dem ich hier keinen Raum geben möchte.

Schmerz zieht ins Haus. Angst. Kummer. Die Frage: "Warum?"

Alles ist gefangen in diesen Mauern, die nun frei liegen.

Mit ihren zugedeckten Gefühlen vergangener Jahrzehnte.


Es tut gut ab heute wieder aufzubauen. Skizzen zu zeichnen.

Was wie aussehen könnte. Sollte. Müsste.

Materialeinkäufe sind schmerzlich, da teuer.

Aber mit jeder Fläche, die neu und nun ganz anders wird,

ist mein Herz wieder freier und öffnet sich mit mir der Zukunft.

Jetzt ist meine Zeit!



„Wir können nicht vergessen, dass jedes einzelne Leben ein Abenteuer ist. 

In jedem Leben gibt es eine Möglichkeit zur Flucht, zur Erweiterung, zur Entwicklung, 

zur Veredelung und zur Überwindung von Hindernissen, die unverrückbar scheinen.“ 

- Anaïs Nin -










„Wir können nicht vergessen, dass jedes einzelne Leben ein Abenteuer ist. In jedem Leben gibt es eine Möglichkeit zur Flucht, zur Erweiterung, zur Entwicklung, zur Veredelung und zur Überwindung von Hindernissen, die unverrückbar scheinen.“ —  Anaïs Nin

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/autoren/anais-nin/
„Wir können nicht vergessen, dass jedes einzelne Leben ein Abenteuer ist. In jedem Leben gibt es eine Möglichkeit zur Flucht, zur Erweiterung, zur Entwicklung, zur Veredelung und zur Überwindung von Hindernissen, die unverrückbar scheinen.“ —  Anaïs Nin

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