Schon oft habe ich gedacht: Was dir begegnen soll, das begegnet dir auch.

Vielleicht, weil es immer wieder so eingetroffen ist.

Es kann aber auch sein, dass man sensibler für ein Thema ist,

das gerade im Mittelpunkt steht (oder es tun sollte).


So viele Kämpfe - gegen eine tückische Erkrankung.

Um ein neues Heim. Mit einem Löwenmut, der manchmal nicht genügt...


Über eine Sendung stolpere ich: ZDF, Thema Libanon, am 16.3.2024.

Oder ist es wieder so ein "Nicht-Zufall"?


Hisbollah und israelische Armee beschießen sich täglich.

"Was würdest du mitnehmen, wenn Krieg kommt?"

Diese Frage stellt Fotografin Lorra Menassa Menschen im Libanon.

"Den Pass, Geld, Erinnerungen", antworten die meisten Libanesen, 

die sie fotografiert hat, "vor allem eine Erinnerung an zuhause."

Den Schlafanzug seiner Mutter, meint der 15-Jährige George, 

um sich an ihren Geruch zu erinnern. 


Ich schalte den Fernseher aus, weil ich von der Sendung so berührt bin.

Und frage mich selbst in der eintretenden Stille: "Was würde ich mitnehmen?"

Meinen Rucksack, der mich so oft durch ferne Länder begleitet hat.

Papiere, meine Brille, Geld, eine Hose, ein Shirt, Unterwäsche, Haarbürste.

Die Wasserflasche von langen Wegen. Ein Smartphone? Vielleicht.

Fotos meiner Familie? Ganz sicher!

Menschen sind alles, Materie ist ersetzbar.

Rasch wäre ich reisefähig in der Not. Und würde losgehen.


Doch dann folgt ein weiterer Gedanke, den ich nicht so einfach beantworten kann.

Wohin würde ich denn gehen, in welche Richtung?

Fort von Gewalt, Bedrohung und Krieg, das ist klar.


Ich kenne so einiges von der Welt, durch meine Reisen und Wanderungen.

Doch wo würde ich mich heimisch fühlen, zugehörig, anerkannt?


Erst viel später begreife ich: Es ist die Frage meines Lebens.

Mit den geflüchteten Eltern und der Halbschwester aus Ostberlin.

Den Großeltern, Onkeln und Tanten, die dort bleiben mussten.

Von denen ich immer wusste, dass sie meine Familie waren.


Aber selbst in vielen verschiedenen Bundesländern wohnend, 

wissend, dass dies nicht meine Heimat war.


Und nicht ahnend, dass mein Vater gar nicht mein biologischer war...






Wohin würde ich also gehen, wenn Krieg kommt?



Weißt du, wohin du gehen würdest?